Aktuelle Meldungen

Bürgerversammlung 2017

Bericht und Präsentation

Bevölkerungsentwicklung
Neben einem verständlich aufbereiteten Rückblick erfuhren die interessierten Gemeindebürger von den Zielen und Ideen fürs Jahr 2018 und  für die weiteren Folgejahre.
Obwohl so viel gebaut wird und unsere Gemeinde stetig wächst, ist die Bevölkerung 2017 im Vergleich zu 2016 effektiv um 37 Personen gesunken. Durchschnittlich steigt die Bevölkerungszahl im Zehnjahres-Zeitraum dennoch um 1 %. Das ist von uns so gewollt und entspricht einer vorsichtigen und flächensparenden Wachtstumspolitik. Der Bürgermeister erinnerte an den „Baby-Boom“-Artikel vom Sommer. 2016 hatte Straßlach-Dingharting die höchste prozentuale Geburtenrate des Landkreises München.


Straßen und Verkehr
Nicht nur für die Bürger ist der Verkehr ein lästiges Thema; auch für die Gemeinde. Mit Straßenbauprogrammen und einem zunehmenden Schilderwald muss sie immer wieder regulierend eingreifen. Obwohl nicht alle Verkehrsbeschränkungen die Zustimmung der Anwohner finden, sind manche Maßnahmen unerlässlich, um Schaden von den Verkehrsteilnehmern abzuwenden. Erfreulich dürfte die Mitteilung gewesen sein, dass die Gemeinde die Straßen 2017 vorsichtig saniert hat. So hat die Verwaltung vermieden, dass die Anwohner mitzahlen müssen.
Weniger erbaulich war dann die Statistik der Verkehrssünder.
Bis November wurden 441 Geschwindigkeitsüberschreitungen gemessen.

Den größten zusammenhängenden Anteil der Verkehrssünder bilden dabei unsere eigenen Bürger. Es bleibt dabei, dass nicht immer gerufen werden darf, die Gemeinde  möge mehr für die Verkehrssicherheit tun. Die örtlichen Verkehrsteilnehmer müssen sich an der eigenen Nase fassen.
Um die Geschwindigkeit in der Deisenhofner Straße in Großdingharting zu reduzieren, hat die Gemeinde einen Kreisverkehr gebaut und will vom Ortseingang kommend noch zwei Verschwenkungen setzen. Der Kreisverkehr kann erst im Frühjahr 2018 markiert werden, weil der Boden schon gefroren ist. Die Gemeinderäte erhoffen sich eine deutliche Geschwindigkeitsreduzierung an dieser Stelle. Dabei berichete der Bürgermeister von einer beliebten Sportart speziell in unserer Gemeinde: nämlich Projekte zu kritisieren bevor sie abgeschlossen sind. Ähnliche Erfahrungen habe er mit dem Bau des Geh- und Radweges zwischen Großdingharting und Hailafing gemacht. Die Kritiker sind heute weitgehend verstummt.

Finanzen
Hier hatte der Bürgermeister Erfreuliches zu berichten. Zusammen mit der ISD stand der Gemeinde für 2017 ein Budget von rund 10 Mio. € zur Verfügung.
Die Verwaltung ging am Jahresanfang davon aus, dass die Gemeinde lediglich einen Überschuss von 230.000 € erwirtschaften wird. Um die geplanten  Investitionen in den Straßenbau und für Grundstückskäufe in Höhe von 1,7 Mio. € zu decken, sollte ein Betrag von 1,4 Mio. € vom Sparbuch abgehoben werden.
Tatsächlich ist die Einkommens- und Gewerbesteuer 2017 so hoch ausgefallen, dass wir sämtliche Investitionen aus den laufenden Einnahmen bezahlen und einen Betrag von 400.000 € der allgemeinen Rücklage zuführen konnten.
Anstatt die Reserven um 1,4 Mio.€ zu reduzieren, haben wir sie um 400.000 € auf 5,4 Mio. € erhöht. Der Kontostand ist damit höher als vor dem Bau des Bürgerhauses.
Schmerzhaft ist dabei, dass die Gemeinde zur Finanzierung der ambitionierten Landkreisprojekte 2,3 Mio. € abführen muss. Das ist die höchste Ausgabenposition und frißt ein Fünftel unseres Jahresbudgets auf.


Der Landrat
Christoph Göbel, der sich den ganzen Abend Zeit genommen hatte, begründete die Erhöhung der Kreisumlage mit den vielfältigen Aufgaben des Landkreises und dass er ein Drittel des Budgets ohnehin an den Bezirk Oberbayern abführen müsse. Ferner berichtete er, dass etliche neue Gymnasien und Realschulen gebaut werden sollen. Das koste viel Geld.
 
In diesem Zusammenhang apellierte der Bürgermeister an den Landrat, Straßlach-Dingharting brauche als kleinste Gemeinde des Landkreises, aufgrund seiner ländlichen Struktur und seines hohen Wohnwertes, im Vergleich zu den Nachbarn mit eher bescheidenen Mitteln ausgestattet, dessen ganz persönliche Protektion. Die Qualität einer Gesellschaft oder eines demokratischen Systems lasse sich daran messen, wie die starken mit ihren schwächsten Gliedern umgehen. Insbesondere bat der Bürgermeister weiter um Unterstützung zum Thema Bus-Anbindung und Schulbusse. Ganz besonders legte er dem Landrat nahe, die Pilot- und Prestigeprojekte des Landkreises nicht nur überwiegend zwischen Planegg und Aschheim zu verteilen, sondern auch den Münchner Süden mal zu bedenken, vor allem unsere Gemeinde.
 
Ein Thema hatte der Landrat auf Hinweis eines Vaters selbst aufgegriffen. Er sagte für einen gemeindlichen Sonderbus zum Gymnasium Icking die finanzielle Unterstützung des Landkreises zu.


Der Polizeichef
Andreas Aigner, Chef der Polizei Grünwald gab in gewohnt unterhaltsamer Weise seinen Lagebericht zum Thema Kriminalität und Verkehrssicherheit in unserer Gemeinde.
 
Die Zahlen sind unspektakulär. Jegliche Art von Verstößen bewegen sich im einstelligen Bereich. Straßlach-Dingharting ist damit nicht nur im Vergleich zu den Nachbargemeinden oder im bayerischen Durchschnitt, sondern auch absolut betrachtet besonders sicher. Was der Kommissar jedoch anmerkte: von den acht gemeldeten Einbrüchen sind alle zum Abschluss gekommen. Das ist Aigner zufolge ungewöhnlich. Es deute darauf hin, dass die Straßlacher Hausbesitzer an der Sicherheit ihrer Immobilien deutlich nachbessern müssen.
Dann berichtete er von den aktuellsten Trickbetrügereien und Wohnungstür-Verbrechen.
Die Gemeinde begegnet diesem Problem damit, dass sie die Bilder ihrer Bauhofmitarbeiter regelmäßig veröffentlicht und sie mit Dienstausweisen ausstattet. So, dass kein Zweifel darüber besteht, wer das Haus betritt. Außer zum Zählerwechseln hat die Gemeinde übrigens keine Anlässe in die Wohnungen der Bürger zu gehen. Falls doch, wird dies vorher immer schriftlich angekündigt.


Die Geothermie
 Den schwersten Stand hatte an diesem Abend zweifellos der Leiter der Geothermie Pullach. Während die Zuhörer die übrigen Berichte mit größtem Wohlwollen entgegen genommen hatten, schlug die Stimmung in diesem Teil der Versammlung um.
Moniert wurde insbesondere, dass keine Klarheit über die Messtrassen herrscht und dass niemand so richtig garantieren kann, dass an den Häusern keine Schäden entstehen.
Als der Vertreter auf die Nachfrage hin, wer für eventuelle Schäden aufkomme, etwas unklar antwortete,  schlug die Stimmung um. Er sicherte schließlich doch zu, dass die Geothermieunternehmen für die Schäden aufkommen.

Alles in allem konnte der Bürgermeister die Versammlung gegen 22.15 Uhr friedlich und zufrieden beschließen.
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Redakteur / Urheber
Hans Sienerth