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Jahresempfang 2018

Wieder einmal etwas ganz Besonderes

Ein Hauch von Aristokratie wehte auf dem Gut Winterstein. Gedanklich stößt man schließlich bis zu unserem Kini, Ludwig II.,  wenn man bedenkt, dass der Prinzregent Luitpold von Bayern, der wiederum der Onkel des Königs ist, den Urgroßvater unseres Gastgebers, Wilhelm von Finck,  in den bayerischen persönlichen Ritterstand erhob. Und für die Gäste zum Jahresempfang des Bürgermeisters verwandelte das Gutsverwalterteam standesgemäß die sonst als Werkstatt genutzte Halle in eine schickliche Location.

Schon die Zufahrt zum Gut und die rustikal dekorierten Außenanlagen mit brennenden Schwedenfeuern ließen in der Phantasie hohe  Burgmauern fühlen. Im Inneren ertönte die musikalische Untermalung durch die Jugendblaskapelle Dingharting unter der Leitung von Elisabeth Jackel. Eingangs sprach der Bürgermeister kurze Begrüßungsworte und bat  zuerst den Hausherrn Konstantin Winterstein ans Pult. Dieser gab der 120-köpfigen Gesellschaft einen Einblick in den landwirtschaftlich geprägten Großbetrieb mit ausführlichen Schilderungen. Statt nackter Zahlen veranschaulichte der Hausherr die eigene landwirtschaftliche Produktion mit praktischen Beispielen. Eine Jahresernte von 1.500 Tonnen Braugerste reicht Herrn Winterstein zufolge, um den Bierkonsum aller Gemeindebürger für 22 Jahre zu decken.
 
Nach der Rede des Hausherrn sorgte Bürgermeister Sienerth weiter für Kurzweil. Traditionell begrüßte der Rathauschef alle Gäste namentlich, gegliedert nach den vier Säulen, die unsere Gemeinde tragen: Kirche, Vereine, Politik und Wirtschaft. Schallend laut hörte man unter den Gästen auch Herrn Pfarrer Dragelic lachen, als Hans Sienerth ihn und sich mit Don Camillo und Peppone verglich.  Ausdrücklich nannte der Bürgermeister auch die Stützen dieser vier Säulen, die Ehepartner der vielen engagierten Bürger unserer Gemeinde, die dieses Engagement mit tragen. In kurzen Worten spannte der Bürgermeister einen großen Bogen bis in die Landespolitik. Bayern habe nun lang genug Fördergeld nach Franken und in die Oberpfalz gespült. Die Folge sei, dass es in Bayern bedürftige Regionen mit einer tollen Infrastruktur gebe und reiche Regionen wie den Münchner Süden mit einer mangelhaften Infrastruktur. Dies sei eine Politik gegen unseren Mittelstand und müsse sich speziell für unsere Region bald ändern. Straßlach-Dingharting sei nach wie vor auf die Hilfe vieler Ehrenamtlicher angewiesen, um das Gemeinwesen am Laufen zu halten. Umso mehr freute sich der Bürgermeister, dass so viele davon gekommen sind.
 
Voller Anerkennung verabschiedete der Bürgermeister den nach 12 Jahren scheidenden Kommandanten Frèdèric Jakowatz, der zudem 40 Jahre Mitgliedschaft bei der Feuerwehr Straßlach vorweisen kann. Der sprach ein paar launige Worte und meinte augenzwinkernd, niemand braucht einen Kommandanten der über 60 Jahre alt ist. Zudem ist die Nachfolge mit Frank Ritter und dem Stellvertreter Herbert Holzer bestens geregelt.
 
Auch anderen Rettern in der Not wurde Ehre zu teil. Der Försterfamilie Nina und Raphael Kern sprach der Bürgermeister seinen Dank für die Rettung von 44 Pfadfinderkindern aus. Nachdem  ein Sturm ihr Zeltlager in den Epoldinger Isarauen zerstört hatte, nahm das Ehepaar sie für zwei Nächte bei sich auf. Keine Selbstverständlichkeit und eine noble Geste der Nächstenliebe, welche die Anerkennung der Gemeinde verdient.
 
Nachdem die über 120 Gäste bereits während der Vorträge mit Getränken versorgt waren, freuten sich dann über den Aufruf des Bürgermeisters: „Nun lasst uns a bisserl essen, reden und trinken.“ Das professionelle Catering übernahm  die örtliche Gastrofamilie Tschurtschenthaler. Am sehr reichhaltig gestalteten Buffet blieben keine Wünsche offen. Sowohl warme Leckereien, als auch kalte Platten und raffiniert kreierte Fingerfood-Häppchen lieferten  kulinarische Hochgenüsse. Die Gastgeber selbst trugen mit geräucherten Fischsorten aus eigenem Bestand der Fischzucht Aumühle dazu bei.
 
Das Service-Team der Tschurtschenthalers sorgte für beste Bedienung der Gäste, die sich bei Speis und Trank von einem Stehtisch zum nächsten hangelten und gesprächsfreudig untereinander austauschten.
 
Es war schon weit nach Mitternacht, als die Tore am Hofe schlossen.