Straßlach und Dingharting sind zwei uralte Gemeinden, die ihren Charakter weitgehend bewahren konnten. Die Voralpengemeinden wurden bei der "willkürlichen" Gebietsreform 1978 zusammengelegt.
Zunächst wurde auch der notwendige Doppelname für die neue Gemeinde verweigert, der dann aber 1989 doch Wirklichkeit wurde. Beide Gemeindeteile zeichnet ein reges, eigenständiges Vereinsleben aus. Alle zehn Ortsteile sind dörflich geprägt und malerisch gestaltet.
Die in der Fläche fünftgrößte Gemeinde im Landkreis München - sie erstreckt sich über 28,38 Quadratkilometer (bei rund 3.000 Einwohnern) - erhielt ihr vielseitiges Gesicht in der Eiszeit. Moränenhügel und die Schotterebene bestimmen das Bild. Wichtige Bodendenkmäler bezeugen uraltes Siedlungsgebiet: (etwa 100 v.Chr.) das Viereckschanzen-Paar von Holzhausen - nach neuesten Grabungen als "heilige Gevierte" der Kelten erkannt, (kurz nach der Zeitenwende) die Römerstraße luvavum (Salzburg) - Augusta Vindelicum (Augsburg) - vom Legionslager Deisenhofen her führt sie entlang der Straßlacher Nordgrenze und durchfurtet die Isar zu Füßen der "Römerschanze" (etwa 6. Jahrhundert) eine der ersten frühchristlichen Kirchen diesseits der Alpen bei Epolding – beim Mühlthaler Kraftwerksbau als Kern einer merowingischen Siedlung freigelegt, (8. bis 9. Jahrhundert) die frühkarolingischen Gräber am Asperg und im nahen Kleindingharting.
Schon der mittelalterliche Besitzstand scheidet klar die beiden Gemeindebereiche: Straßlach "strazzloh" = Wald an der Römerstraße (819*) mit der Ortsgemeinde Beigarten "pigartten" - Bienengarten (1098*), dem Weiler Deigstetten "tustetin" = Haus der Tuto (1087*) und den Einöden Hailafing "haidolfing" = Haus des Haidolf (1140*), Dürnberg (1313-1872 aufgeforstet), Epolding "ehapaldinga" (762*) und der Obermühle (1278*) wie der Untermühle (1180*) im heutigen Mühlthal.
Seit 1140, als der edle Ainwich - ein Freisinger Ministerale aus Straßlach - dem Kloster Güter schenkte, seit 1276, als Burg und Ortschaft Beigarten, bis dahin südlichster Stützpunkt Freisinger Bistumsmacht, vom Stift erworben wurden; bis zur Säkularisation 1803 gehörte dieses Gebiet geschlossen zur Hofmark Schäftlarn: Ja "Unterm Krummstab war gut leben!". Dingharting "dingherting" = Siedlung des Deginhart (1169*), erst seit etwa 1350 in Groß- und Kleindingharting unterschieden, mit den Ortsgemeinden Holzhausen "holtzhusun" = Häuser am (im) Wald (1127*) und Ebertshausen "eparunahusa" = Haus des Eparun (994*).
Die stattlichen Anwesen dieses Gebietes waren Streubesitz zahlreicher weltlicher und geistlicher Oberherrn und daher stets "landgerichtisch", d.h. sie unterstanden der landesherrlichen Gerichtsbarkeit. So finden wir im 14. Jahrhundert in Großdingharting eine "Landschranne", die im 15. Jahrhundert nach Perlach verlegt wird.
Das Adelsgeschlecht der Fußsteiner ist zu dieser Zeit hier begütert. Ritter Jörg, dem letzten seines Geschlechts- dem herzoglichen Vasallen und Söldner des Königs von Österreich -verdanken die Dinghartinger den spätgotischen Kirchenneubau in seinen unvergleichlichen Proportionen (das Langhaus wurde 1497 vollendet) und die seelsorgerische Betreuung durch einen Kurat- Benefiziaten.
St. Peter und Paul in Straßlach wird 1180 - St. Laurentius in Dingharting 1522 zusammen mit der Mutterpfarrei Deining dem Stift Schäftlarn inkorporiert. 1873 zur Pfarrei Großdingharting erhoben, betreut diese als Filialen nicht nur Straßlach, sondern seit 1963 auch St. Martin in Holzhausen, das vorher immer zur Urpfarrei Thanning gehörte.
In den Jahren 1990 bis 1995 wurde die Straßlacher Filialkirche St. Peter und Paul einer Innen- und Außensanierung unterzogen; dabei wurde der Eingangsbereich neu gestaltet. Beim Freilegen des Rundbogenfensters nördlich der Apsis wurden alte Fresken entdeckt. Nun war der Weg frei für eine Innenraumgestaltung nach altem Vorbild. Der seit Jahrzehnten verschollen geglaubte neugotische Hochaltar wurde wiederentdeckt. Er fand nach Renovierung und Komplettierung wieder seinen angestammten Platz. Die alte Orgel wurde durch eine neue ersetzt. Das Kirchengestühl wurde renoviert und ergänzt. Die Kirche wirkt jetzt wieder wie aus einem Guss und ist als „Kleinod von Straßlach“ zu bezeichnen.
Das Asylkreuz am Dinghartinger Kirchturm und die Pestsäulen am Nord- und Südende von Straßlach sind stumme Zeugen für die vielen Drangsale, die das Wechselspiel der Geschichte unseren Vorfahren zumutete: Schauerschlag, Hungersnot und Seuchen. Anno 1634 forderte die Pest allein in Straßlach 130 von 180 Menschenleben. Kriegselend durch Hunnen, Schweden, Franzosen und österreichische Panduren: in der „Mordweihnacht“ 1705 verbluteten drei Dinghartinger und ein Straßlacher auf Sendlings Höhen.
Feuersbrunst und Bomben: 1884 brannte halb Straßlach und 1943 fielen hier vier Anwesen einem Fliegerangriff zum Opfer.
Zunächst wurde auch der notwendige Doppelname für die neue Gemeinde verweigert, der dann aber 1989 doch Wirklichkeit wurde. Beide Gemeindeteile zeichnet ein reges, eigenständiges Vereinsleben aus. Alle zehn Ortsteile sind dörflich geprägt und malerisch gestaltet.
Die in der Fläche fünftgrößte Gemeinde im Landkreis München - sie erstreckt sich über 28,38 Quadratkilometer (bei rund 3.000 Einwohnern) - erhielt ihr vielseitiges Gesicht in der Eiszeit. Moränenhügel und die Schotterebene bestimmen das Bild. Wichtige Bodendenkmäler bezeugen uraltes Siedlungsgebiet: (etwa 100 v.Chr.) das Viereckschanzen-Paar von Holzhausen - nach neuesten Grabungen als "heilige Gevierte" der Kelten erkannt, (kurz nach der Zeitenwende) die Römerstraße luvavum (Salzburg) - Augusta Vindelicum (Augsburg) - vom Legionslager Deisenhofen her führt sie entlang der Straßlacher Nordgrenze und durchfurtet die Isar zu Füßen der "Römerschanze" (etwa 6. Jahrhundert) eine der ersten frühchristlichen Kirchen diesseits der Alpen bei Epolding – beim Mühlthaler Kraftwerksbau als Kern einer merowingischen Siedlung freigelegt, (8. bis 9. Jahrhundert) die frühkarolingischen Gräber am Asperg und im nahen Kleindingharting.
Schon der mittelalterliche Besitzstand scheidet klar die beiden Gemeindebereiche: Straßlach "strazzloh" = Wald an der Römerstraße (819*) mit der Ortsgemeinde Beigarten "pigartten" - Bienengarten (1098*), dem Weiler Deigstetten "tustetin" = Haus der Tuto (1087*) und den Einöden Hailafing "haidolfing" = Haus des Haidolf (1140*), Dürnberg (1313-1872 aufgeforstet), Epolding "ehapaldinga" (762*) und der Obermühle (1278*) wie der Untermühle (1180*) im heutigen Mühlthal.
Seit 1140, als der edle Ainwich - ein Freisinger Ministerale aus Straßlach - dem Kloster Güter schenkte, seit 1276, als Burg und Ortschaft Beigarten, bis dahin südlichster Stützpunkt Freisinger Bistumsmacht, vom Stift erworben wurden; bis zur Säkularisation 1803 gehörte dieses Gebiet geschlossen zur Hofmark Schäftlarn: Ja "Unterm Krummstab war gut leben!". Dingharting "dingherting" = Siedlung des Deginhart (1169*), erst seit etwa 1350 in Groß- und Kleindingharting unterschieden, mit den Ortsgemeinden Holzhausen "holtzhusun" = Häuser am (im) Wald (1127*) und Ebertshausen "eparunahusa" = Haus des Eparun (994*).
Die stattlichen Anwesen dieses Gebietes waren Streubesitz zahlreicher weltlicher und geistlicher Oberherrn und daher stets "landgerichtisch", d.h. sie unterstanden der landesherrlichen Gerichtsbarkeit. So finden wir im 14. Jahrhundert in Großdingharting eine "Landschranne", die im 15. Jahrhundert nach Perlach verlegt wird.
Das Adelsgeschlecht der Fußsteiner ist zu dieser Zeit hier begütert. Ritter Jörg, dem letzten seines Geschlechts- dem herzoglichen Vasallen und Söldner des Königs von Österreich -verdanken die Dinghartinger den spätgotischen Kirchenneubau in seinen unvergleichlichen Proportionen (das Langhaus wurde 1497 vollendet) und die seelsorgerische Betreuung durch einen Kurat- Benefiziaten.
St. Peter und Paul in Straßlach wird 1180 - St. Laurentius in Dingharting 1522 zusammen mit der Mutterpfarrei Deining dem Stift Schäftlarn inkorporiert. 1873 zur Pfarrei Großdingharting erhoben, betreut diese als Filialen nicht nur Straßlach, sondern seit 1963 auch St. Martin in Holzhausen, das vorher immer zur Urpfarrei Thanning gehörte.
In den Jahren 1990 bis 1995 wurde die Straßlacher Filialkirche St. Peter und Paul einer Innen- und Außensanierung unterzogen; dabei wurde der Eingangsbereich neu gestaltet. Beim Freilegen des Rundbogenfensters nördlich der Apsis wurden alte Fresken entdeckt. Nun war der Weg frei für eine Innenraumgestaltung nach altem Vorbild. Der seit Jahrzehnten verschollen geglaubte neugotische Hochaltar wurde wiederentdeckt. Er fand nach Renovierung und Komplettierung wieder seinen angestammten Platz. Die alte Orgel wurde durch eine neue ersetzt. Das Kirchengestühl wurde renoviert und ergänzt. Die Kirche wirkt jetzt wieder wie aus einem Guss und ist als „Kleinod von Straßlach“ zu bezeichnen.
Das Asylkreuz am Dinghartinger Kirchturm und die Pestsäulen am Nord- und Südende von Straßlach sind stumme Zeugen für die vielen Drangsale, die das Wechselspiel der Geschichte unseren Vorfahren zumutete: Schauerschlag, Hungersnot und Seuchen. Anno 1634 forderte die Pest allein in Straßlach 130 von 180 Menschenleben. Kriegselend durch Hunnen, Schweden, Franzosen und österreichische Panduren: in der „Mordweihnacht“ 1705 verbluteten drei Dinghartinger und ein Straßlacher auf Sendlings Höhen.
Feuersbrunst und Bomben: 1884 brannte halb Straßlach und 1943 fielen hier vier Anwesen einem Fliegerangriff zum Opfer.