Umweltprojekte der Gemeinde

Entbuschungsarbeiten im Deininger Moor

Mit Motorsäge und Baumschere bewaffnet zog am 26. Oktober ein durchmischtes Grüppchen am Deininger Weiher entlang, in das Moorgebiet am südlichen Ende des Weihers. Eigentümer des Gebietes sind unter anderem die Gemeinde Straßlach-Dingharting, der bayerische Naturschutzfonds, der Bund Naturschutz und private Eigentümer. Durch das Landratsamt München wurde die Aktion federführend begleitet. Dafür wurde mit der Stiftung Gute-Tat, dem Bund Naturschutz und Mitarbeitern des Unternehmens Sage GmbH zusammengearbeitet. Die Mitarbeiter des Unternehmens durften im Rahmen ihrer jährlichen bezahlten Ehrenamts-Tage einen Tag am Deininger Weiher körperlich für den Klima- und Artenschutz zusammen mit weiteren Ehrenamtlichen arbeiten. Die Stiftung Gute-Tat hat dies durch das Verbinden von Unternehmen und Landratsamt bzw. Bund Naturschutz möglich gemacht. Nach einer Einführung in die Thematik Moor wurden Kleingruppen gebildet, die in Teamarbeit Entbuschungsarbeiten in einem Teil des Moorgebietes ausführten.

Das Deininger Moor entstand durch die Gletscher der Würm-Eiszeit. Durch Bewirtschaftung des Moores wurde dem Torfboden Wasser entzogen und der Torfkörper zersetze sich. So wurden klimaschädliche Gase freigesetzt. Teile des Moors wurden 2010, 2011, 2014 und 2015 im Rahmen des „Klimaprogramm Bayern“ deshalb durch Gehölzentnahme und den Verschluss von Gräben wiedervernässt. Durch das so zurückgehaltene Wasser kann die Moorfläche wachsen und die Freisetzung von Co2 wird so verhindert. Ein Hektar Moor speichert vergleichsweise 6-mal so viel Kohlenstoff wie ein Hektar Wald. Im Moor findet sich zudem eine beachtliche Lebensraumvielfalt, die sich je nach Standort unterscheidet. Im Flachmoor lassen sich andere Arten wiederfinden als im wenige Meter danebenliegenden Hochmoor. Das Deininger Moor leistet so einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Artenschutz. Eine Infotafel am Weiher informiert darüber. Durch Entbuschungsarbeiten wird dieser Beitrag unterstützt, indem verhindert wird, dass bestimmte Gehölze zur Verdunstung von Wasser beitragen und dem Moor Feuchtigkeit entziehen.

Jeder Besucher am Deininger Weiher kann ebenso tätig werden, indem die befestigten Wege nicht verlassen und so durch Trittschäden keine Regenerationsstadien bzw. Vegetation zerstört werden. Auch im eigenen Haus und Garten kann durch die Verwendung von torffreier Blumenerde zum Schutz und Erhalt von Mooren beigetragen werden.

Entbuschungsarbeiten im Oktober 2021